Ich habe vor kurzem, als ich die Webseite via Handy besucht habe, festgestellt, das die Fahrzeugzeichnung in sehr guter Qualität am Display dargestellt werden.
Da kam mir der Gedanke eines Schoners fürs Handy. Wäre doch was, Züge/Wagen übers Handy fahren zu lassen.
Ich möchte hier nur mal eine Grundsatzdiskussion zu Thema beginnen, ev. könnte man auch eine Umfage durchführen, wie die Leute dazu stehen.
Ich selbst hab leider keine Kenntnisse was Programmierung betrifft, ich bin mir auch bewußt, das es eine Menge Frage zu klären gibt (welche Plattform, welches Grafikformat, welche Handytypen, Free-/Shareware, ect.). Ich bin mir nicht Mal sicher, ob so ein Programm auf meinem Handy überhaupt laufen würde (N97).
Gerade beim N97 dürfte es ziemlich schwierig werden. Auf dem N97 läuft Symbian, und das ist der Wahnsinn, darauf Software zum Laufen zu bringen. Zum einen hat Symbian weder mit Windows (Windows Mobile) noch mit Linux (Android, Maemo) zu tun, zum anderen muß alles, was auf einem nicht gehackten Symbian-Phone installiert werden soll, zertifiziert werden – sogar Java-Apps. Es hat schon seine Gründe, warum es für Symbian fast nur Payware gibt: Es gibt praktisch überhaupt keine Homebrew- oder Open Source-Szene dank dem Zertifizier-Zirkus. (Sagt jemand, der ein E61i sein eigen nennt – Symbian S60v3.)
Überhaupt ist das Problem, daß es im Mobiltelefonbereich noch mehr Betriebssysteme gibt als im Desktopbereich. Windows Mobile in diversen Versionen, Symbian OS in etlichen Versionen, mehrere Linux-Derivate, die es teilweise auch noch in mehreren Versionen gibt, Palm OS, WebOS, Blackberry, iPhone OS (das dann auch wieder gejailbreakt sein muß) – und die Firmwares, die auf vielen normalen Handys laufen, denn wir haben ja nicht alle Smartphones, oder? Android und Maemo könnten relativ leicht aus einer anderen Linux-Version portierbar sein, wenn wir denn einen Linux-Schoner hätten. Im Moment hätte man mit einem Java-Programm noch die besten Chancen, denn auf etlichen Phones läuft sowieso eine Java-Engine, und der Anpassungsbedarf an den Desktop ist dann auch gering.
Wie allerdings soll so ein Schoner aussehen, und was soll er können, wofür man weder einen Touchscreen noch eine QWERTZ-Tastatur braucht? Soll er gar auf einem existierenden System basieren? In unserem Kreise wäre es wohl besonders naheliegend, den Funktionsumfang von MM ohne die mitgelieferten Züge 1:1 zu portieren, aber ich rate davon ab. Auch wenn die Bedienung am einfachsten wäre: Zusammengepixelte, nicht veränderbare Züge sind Steinzeit, und ich würde dahin nicht zurück wollen. Daß MM es nicht besser kann, heißt ja nicht, daß es nicht besser geht. Außerdem kostet es eine Menge Speicher, sowohl RAM also auch Flashspeicher, wenn mehrmals derselbe Wagen als BMP verwendet wird statt einmal als GIF oder PNG.
Womit wir wieder bei der Überlegung wären, wie man ohne Zusammentippen in einer Skriptsprache über eine grafische Oberfläche die Züge zusammenstellen können soll. In diesem Fall kommt dazu: Sollen die Züge am Gerät selbst manipuliert werden können, oder soll das über eine gesonderte Software am Rechner (Java oder anderweitig Cross-Platform, bitte kein Windows only) geschehen, so daß die Software auf dem Phone nur zum "Abspielen" eingesetzt wird?
Dabei kommt dann erschwerend die Bildschirmauflösung dazu. Ich schätze, daß weit mehr als 95% aller im Einsatz befindlichen Mobiltelefone einen hochformatigen Bildschirm haben. Ausnahmen sind nur Blackberrys, Blackberry-Konkurrenz sowie Nokia Communicator & Nachfahren. Und außer bei besagten ganz großen Nokias, dem iPhone und der immer zahlreicher werdenden iPhone-Konkurrenz mit Touchscreen läßt häufig auch die Auflösung zu wünschen übrig. Der typische Handybildschirm ist nur 240 Pixel breit, das reicht nicht mal für einen Reisezugwagen. Am besten steht wohl noch das Nokia N900 da mit Maemo und 800×480 Pixeln im Querformat. Die üblichen kleinen Schirme erschweren die Bedienung doch ziemlich, allerdings machen sie dann so ziemlich alle Bewegungsarten außer Durchfahren unsinnig (also Lokwechsel und andere Rangierbewegungen).
Womit wir wieder beim Funktionsumfang sind, und ob es sinnvoll wäre, einen bestehenden Schoner zu portieren. Wie gesagt, MM wäre am einfachsten zu bedienen, ist aber schon lange nicht mehr zeitgemäß mit seinen starren Zügen, und es wäre nicht unbedingt besonders speicherfreundlich. Traffic ist zwar zeitgemäß, wird von allen Systemen am aktivsten weiterentwickelt und nimmt gemessen an der Bildermenge am wenigsten Platz im Festspeicher weg (man stelle sich die Fahrzeuge alle als einzelne BMPs vor), wäre fürs Mobiltelefon Overkill, auf den wenigsten Geräten könnte man es bildschirmmäßig ausnutzen, außerdem braucht es schon auf dem Desktop eine Menge RAM und Rechenleistung, und eine QWERTZ-Tastatur wäre als Systemanforderung sinnvoll, wenn man unterwegs Fahrpläne schreiben wollte. BahnLand würde nicht nur zwingend einen Touchscreen brauchen, sondern vor allem einen ziemlich großen Touchscreen, und nicht jeder möchte mit Vorder- und Hintergrund fahren (obwohl es ein Leichtes sein dürfte, MM-artige Hintergründe für BahnLand zu bauen).
Am ehesten würde also ein komplett neues System funktionieren. Java-Application, um mit möglichst vielen Geräten kompatibel zu sein. Auf jeden Fall frei (nicht nur Freeware, sondern Free Software, also patent- und urheberrechtsfrei, quelloffen und unter eine GPL- oder BSD-Lizenz gestellt) und mit dem ebenfalls freien PNG als Grafikformat. Grafische Oberfläche inklusive Zugbilder, vielleicht sogar mit dem Zufallsfeature, das ich im "Zukunft des 4M-Schoners"-Thread erwähnt hatte. Wenn dieses Programm dann auch noch auf den Desktop portiert würde, gäbe es eine attraktive Alternative zu den vorhandenen Systemen, die leichter zu bedienen ist als Traffic, mehr kann als MM, möglicherweise von einer Community gepflegt wird statt von einem oder zwei Programmierern, weil sie quelloffen ist, und die ohne Emulatoren und dicke virtuelle Maschinen auf etlichen Betriebssystemen liefe. (Sofern Java leistungsfähig genug ist.)
Allerdings hätten wir dann die Problematik, daß es noch ein System geben würde, das um Benutzer buhlen würde, wo jetzt schon kaum ein MM-User umstiegsbereit ist und Traffic und BahnLand ohnehin nur wenige User haben. Und Zoltán müßte in seiner Sammlung noch ein sechstes Format einbauen.
Theoretisch über Java plattformunabhängig möglich auch die leistung sollte kein problem sein.
Allerdings direkt als Bildschirmschoner? Schwierig...
Andere Variante wäre als swf-Konstrukt(schockwave), allerdings bleibt das N97 dann außen vor.
Java hätte zudem den Vorteil, dass es teilkompatibel zum PC ist(cross-plattform).
Was den Speicher betrifft - sollte auch nicht das Problem sein. Aktuelle Handys haben ja alle einen Speicherkartenslot, und die Karten sind mittlerweile Pfennigartikel.
Was die weiteren Gedankengänge von Martin betrifft.
Eine Konfigraton für das Handy wäre dann doch sehr kompliziertzu machen und auch sicher unübersichtlich, was die Menüführung/Konfiguration betrifft.
Was opensource betrifft - ich habe keine Ahnung unter welcher Lizenz Java läuft.
Ein paar Gedanken habe ich mir dazu für den Desktop auch schon gemacht - allerdings erscheint mir aktuell die ganze Sache über Java zu kompliziert, aber ich arbeite an einer Lösung, da muss ich mich aber noch in ein paar Sachen reinfitzen. Ein bissel lässt sich ja aus MM ableiten, und auch Bahnland und Traffic haben ettliche Vorteile, ich würde gerne mal direkter reinschauen
Meine Vorstellung als Schoner ist zugegebenermaßen nicht ideal, ich glaube als gewöhliches Programm wäre die Umsetzung eventuell einfacher.
bzgl. Bildschirm: ich bin da auf jeden Fall nur vom Querformat ausgegangen, im Hochformat macht es keinen Sinn. auf mein N97 bezogen mein ich, das da "5 Gleise" Platz hätten, natürlich nur wenn man das Format der Züge ein wenig verkleinert. (wenn ich die Webseite in Querformat darstelle sehe ich die Bilder von 5 Downloads)
D.h. konkret für den Anfang:
Ein Programm für Handys wo auf mehreren Ebenen Züge/Wagen fahren. Diese sollten schon fix integriert sein, keinerlei Auswahlmöglichkeit für den Benutzer, fixe Oberleitung, kein Text, Erweiterung der Wagenmaterials nur über Direktdownload von einem Server. (Frank?)
In weiteren Schritten könnte man dann das Programm nach Userwünschen und nach technischen Möglichkeiten ausbauen.
Und wenn sich daraus mit wenig Aufwand eine neues System für "normale" Computer entwickeln läßt, wäre es auch nicht das schlimmste...
Was die Serverseite betrifft, es gibt keinen Problem.
Wir haben hier PHP, MySQL, bald auch Platz genug.
Was man bedenken soll, wie soll alles funktionieren ?
Ich bin auch der Meinung, das man auf dem Telefon oder ähnliche kleine Geräte nichts mehr konfigurieren sollte, sondern nur etwas aus einem Auswahl herunterladen, und laufen lassen.
Als Konfigurationsmöglichkeit kommt aber nicht nur ein Desktop, sondern auch ein Server in Frage. Wir sind nicht weit von einem gut nutzbaren Fahrzeugsammlung, aber wir könnten auch einen offenen Zugsammlung haben (nicht in grafischen Form, wie für MM&MM, sondern in Form von Listen von Fahrzeugnamen). Dort ist die Frage - wie weit braucht man die Züge mit Drag-and-Drop zusammenzustellen ? Wie könnte man aus Einzelfahrzeuge Züge im Internet, mit einem Browser bauen ?
SWF läßt sich auch mit PHP-Modulen bauen. Ich habe schon einen Dampflok, der durch meinem Browser-Fenster durchfährt. Aber die Werkzeuge sind nicht so gut, das man damit leicht ganze Bikldschirmschoner bauen könnte (Bilder lassen sich leicht einbauen, aber Aktionen nur kompliziert und in begrenzten Umfang).
Und die wichtigste Frage: wer kennt sich mit der Programmierung von Telefonen und ähnliche Kleingeräte aus ? Ich selbst bin altmodisch genug, und verwende mein Telefon ausschließlich zum Telefonieren - ab und zu bekomme ich einen SMS, aber schicken tue ich kaum welche - deswegen habe ich auch einen uralten Gerät. Also, ich habe nicht einmal die Möglichkeit was zu testen, wenn jemand etwas erstellt.
Java scheint wirklich ein gutes Plattform für etwas neues zu sein, was die Klient-Seite betrifft. Wie sieht es aus, wer kann mitmachen ?
Und vor allem unnötig, weil ein Mobiltelefon bei Nichtbenutzung den Schirm schneller dunkel schaltet als jeder PC, da braucht man keinen Bildschirmschoner mehr. Wenn überhaupt, dann wäre das Ganze als "virtuelle 2D-Modellbahn" denkbar, als die andere Programme ja heute schon genutzt werden.
Genau, man bräuchte im Prinzip nur wenige Varianten derselben Software (vielleicht sogar nur eine) für verschiedene Plattformen, weil Java an sich ziemlich standardisiert ist und für sich eine virtuelle Maschine. Ich bin selbst kein Java-Programmierer, aber vielleicht könnte das Programm selbsttätig die Möglichkeiten und Einschränkungen des Systems berücksichtigen, auf dem die Java-Umgebung läuft.
Deshalb dachte ich daran, die Mobilsoftware nur als "Player" auszulegen, der die eingestellten Garnituren abspielt, während an einem "richtiger" Computer die Konfiguration durchgeführt wird. Dann ist die Mobilsoftware relativ schlank und trotzdem keine Black Box.
Du denkst an eine Art Online-Traffic mit Webinterface? Nicht mal blöd, der Gedanke, vor allem könnte das dazu führen, daß User es leichter haben, Fahrplanteile oder ganze Fahrpläne übers Web auszutauschen. Das können Züge als Makros sein, das können einzelne Bewegungen ohne Makros sein, das können auch ganze Fahrpläne sein.
Um wieder on-topic zu kommen: Vielleicht könnte man dann eine Mobil-Applikation bauen, die Traffic-Fahrpläne interpretieren kann. Die würde man dann noch mit den notwendigen Fahrzeugen beladen – oder das Konfigurationsprogramm auf dem Computer sucht die notwendigen Fahrzeugbilder selbsttätig aus –, und dann kann's losgehen.
Martin
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Posted on 28.10.2009 12:07
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